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Sanli Balci
Türkischer Berliner Maler

(Istanbul 1965 - Berlin 2010)

Sanli Balci wurde 1965 in Istanbul geboren. Er verbrachte seine Kindheit zwischen der großen Metropole und der gebirgigen Landschaft um Rize, am Schwarzen Meer, woher auch seine Familie stammt. Mit zwölf Jahren kam Sanli Balci mit seiner Familie nach Deutschland und wuchs als Jugendlicher in Tübingen-Kusterdingen heran, wo er die August-Lämmle-Schule besuchte.

1990 zog es ihn nach Berlin, wo er verschiedene Tätigkeiten ausübte und unter anderem bei der KPM und als Antiquitäten-Kunsthändler arbeitete. Hieraus ergab sich die Zusammenarbeit mit dem russischen Maler und Restaurator Michael Zamotschewina, welche die ersten Erfahrungen von Sanli Balci mit der Malerei prägten.

Nach dem Tod seines Lehrers im Jahr 2002 begann Sanli Balci in seiner eigenen Werkstatt sich ausschließlich der Malerei zu widmen.

Es entstand die Semantik der "Karo-Fische" und die Serie der "Unbekannten", in welcher sich die verschiedenen Ebenen seines Lebens und Erinnerungen durch Landschaften, Städte, geheimnisvolle Kreaturen und Menschen zeigen.

Sein Talent zur Malerei, seine künstlerische Persönlichkeit und die Kreativität Ölfarben auf brillante Weise auf die Leinwand zu bringen, entführen die Betrachter in ein Universum grenzenloser Fantasie und zu einem tiefen poetischen Kern, in dem sich eine unerschöpfliche Sehnsucht offenbart.

Sanli Balci knüpfte Freundschaften und Kontakte zu vielen in Berlin tätigen Künstler, welche ständige Besucher seines bescheidenen und charismatischen Ladengeschäfts und Werkstatt der Zossener Strasse waren. Kreuzberg, als Zeuge seines authentischen Künstlerlebens, trägt Sanli Balci in seinem Herzen.

Seine Bilder befinden sich in Sammlungen in Deutschland, in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Slowakei, Griechenland, Australien, Japan und USA. Ausstellungen fanden von 2007-2010 in Berlin; 2009 in Hannover, sowie Auktionen in Leipzig 2008 statt.

Sanli Balci ruht in der Türkei.

Sanli Balci




Sanli Balci
Als Poet der Stille, der Geste und der Farbe
spielt er ernst damit, die Erinnerung auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen
im bezaubernden Echo des Märchens.
Räume der Erinnerung, von neuem durchquert mit halb geschlossenen Augen
auf einer Reise rückwärts, um Träume und Liebe zu modellieren,
die nie ganz enthüllt worden sind.

Weit entfernte Landschaften und Sehnsucht nach antiken Miniaturen
kehren wieder in leidenschaftlichen und klugen polychromen Spielen
als freudige Gleichgewichte von unaussprechlicher Pracht.
Blumen als personale Gestalten und Gestalten, die Blumen sind:
Häuser, die in warmen Herbsttönen tanzen,
erleuchtet von weißen Fenstern, die nach oben blicken:
süße Zimttürme oder sagenhafte Wohnsitze von Giganten?

Und noch rosafarbene Terrassen, die sich zum Meer hin erstrecken,
Stille in der Lust von Gärten, die träumende Weiden widerspiegeln:
Geflötete Flüstertöne von Muscheln und Zaubersprüche,
wo glücklich die geliebten Mondfische schwimmen.
Dann, zwischen Himmelblau und Azur,
entsteht der tiefblaue Mythos der Liebenden, die sich anblicken:
angehaltene Zeit des Wartens und des Sich-Findens,
dass die höchste Lust darin liegt, einander zu suchen.

Doch da schimmert eine Vorahnung von Tragödie durch
„im Schrei der flammenden Landschaft“.
Das Menschliche fällt dem Wahn zum Opfer, und die Erde ist in tödlicher Gefahr:
und doch,
unaussprechliches Geheimnis der Kunst und archaische Weisheit der Hand,
SANLI BALCI LIEBT, ER ERFINDET DAS LEBEN NEU UND VERHERRLICHT ES,

indem er geometrische Muster des Unbewussten zeichnet,
in perfektem Spiel von Komposition und Expression
entwirft er Talismane
mit Worten aus Wind;
und er übersetzt Rhythmen und Seelenmelodien
in glückliche Oasen: Landschaften mit Figuren und Blumen in einem Jubel von Farbe ...
zur Freude der Augen.
Und die Kunst wird die Welt retten.

Sarina Aletta Aus dem Italienischen von Martin Pfeiffer